Involvierungsprozesse in undemokratische Haltungs- und Sozialkontexte

Modell dient zur Einschätzung eines Falles: Wie genau sind Adressat*innen worin eingebunden, wie äußert sich dies bei ihnen und wie ist es dazu gekommen?

Abgrenzung zum Begriff Radikalisierung

Der Begriff Involvierung meint die Verstrickung junger Menschen in ‚neonazistische‘ Kontexte. Ersatz für den Begriff der Radikalisierung, nachdem dieser sich als zu unspezifisch und teils unangemessen stigmatisierend erwiesen hatte (junge Menschen – SGB VIII).

Ausprägungen

  • Affinisierung (etwas ist attraktiv, noch kein geschlossenes Weltbild, wenige Teilnahme an Aktivitäten, sozial erreichbar) > Distanzierungsberatung
  • Konsolidierung (geschlossenes Weltbild, verstetigte Aktivitäten, beginnende soziale Abschottung) > Distanzierungsberatung
  • Fundamentalisierung (absolute Ideologie, Engagement und Szeneeinbindung, Alternativlosigkeit)
  • Militanz (Gewaltanwendung, Terrorismus)

Sozialkontexte

  • Welche sozialen Gruppen?
  • Szene/Nicht-Szene?
  • Online/offline?
  • Jeweilige Bindungsqualität?

Quelle:

Nolde, Kai (2022): Involvierung statt Radikalisierung. Skizze einer begrifflichen Alternative für die jugendarbeiterische Praxis. In: CORAX – Fachmagazin für Kinder- und Jugendarbeit in Sachsen, #6 2022 Herrschaftskritik, S. 38-40.

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