Distanzierungsprozesse begleiten. Qualifizierung zum Umgang mit Radikalisierungen bei jungen Menschen
Gesellschaftliche Dynamiken wirken auch in jugendlichen Lebenswelten in Sachsen. Rassistische, antisemitische, heterosexistische und andere pauschalisierende Ablehnungshaltungen sind für einen beträchtlichen Teil junger Menschen im Alltag präsent. Die Normalität entsprechender Deutungen wird verstärkt, wo neonazistische und völkisch-nationalistische Akteure Teil der analogen und digitalen Lebenswelten sind. Ein Teil der Jugendlichen fühlt sich von den Angeboten angesprochen und wendet sich diesen Szenebezügen zu. Gleichzeitig bleiben sie weiter in Kontakt zu Fachkräften der Jugendarbeit und angrenzender Arbeitsfelder. Mit Gesprächen und Angeboten politischer Bildung sind sie kaum zu erreichen. Um ihnen Distanzierungsprozesse zu ermöglichen, braucht es Settings für demokratische Gegenerfahrungen und eine lebensweltorientierte Beratung und Begleitung. Die Modulreihe bietet Fachkräften die Möglichkeit sich mit Hin- und Abwendungsprozessen im Kontext rechter Ideologien auseinanderzusetzen, sozialpädagogische Analyse- und Interventionsmöglichkeiten kennenzulernen und Grenzen in der Arbeit mit rechtsinvolvierten jungen Menschen zu erörtern. Die Module geben Raum zur Reflexion von eigenen Erfahrungen und Herausforderungen, um die Handlungsfähigkeit zu erhöhen, ohne den Blick für vielfältige Adressat*innengruppen und (potentiell) Betroffene von rechter Gewalt zu verlieren. Teilnehmende der Modulreihe können als regionale Ansprechpersonen im Netzwerk Distanzierungsberatung mitwirken.
Abschluss
- „regionale Ansprechpartner*in im Umgang mit rechtsinvolvierten jungen Menschen“
- Teilnahmebestätigung bei Teilnahme an allen drei Modulen nach dem 3. Modul
- Option auf Teilnahme an einem sachsenweiten Netzwerk Distanzierungsberatung
Zeitlicher Umfang
3 Module á 2 Tage in 2024, Vorbereitung vor den Modulen
Zielgruppe
Fachkräfte der Jugendarbeit und angrenzenden Arbeitsfeldern
Teilnehmer*innenzahl
12
Rahmenbedingungen und Inhalte
Modul 1: Rechte Erlebniswelten & Involvierungsprozesse
- 09. bis 10. April 2024, Schloss Seelingstädt
Modul 2: Sozialpädagogische Analyse & Intervention
- 14. bis 15. Mai 2024, Schloss Seelingstädt
Modul 3: Praxisreflexion & rechtliche Aspekte
- 12. bis 13. Juni 2024, Schloss Seelingstädt
Referent*innen
Antje Schneider, Kai Dietrich, Beatrice Bohne, Ricardo Glaser, Sarah Köhler, Sascha Rusch
Methoden
Input, Gruppenarbeit, Selbstreflexion, Praxisaustausch
Ort
Schloss Seelingstädt, Trebsen/Mulde
Kosten
150 Euro für AGJF-Mitglieder/180 Euro für Nicht-AGJF-Mitglieder (für alle 3 Module)